Erkenntnisse und Erfolge
28.10.2020 - 29.10.2020 - Live-Stream
Die fünf SINTEG-Schaufenster präsentieren zum Abschluss der Projektlaufzeit nach vier Jahren ihre Ergebnisse.
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Alle Informationen finden Sie auch rechts zum Herunterladen.
technische Einführung
Werner Beba, Sprecher SINTEG-Koordinatoren
Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg
Andreas Feicht, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Stefanie Hiesinger, Mitglied des Kabinetts des Exekutiv-Vizepräsidenten für den europäischen Green Deal, Frans Timmermanns
Andreas Feicht, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, und die fünf Schaufenster-Koordinatoren
fünf Schaufenster-Koordinatoren
Im Energiesystem der Zukunft spielen Bürger bei der Integration und Nutzung erneuerbarer Energien eine aktive Rolle. In SINTEG werden zahlreiche neue Methoden demonstriert, um Bürger, Fachleute und interessierte Laien aktiv in die Energiewende einzubinden, Akzeptanz zu fördern und Teilhabe Einzelner und der Gesellschaft an der Energiewende zu erhöhen. Hierzu zählen Angebote wie „besuchbare Orte“ und „Roadshows“, die Wissen vermitteln, Verständnis erzeugen, den Dialog fördern und zum Anschauen und Mitmachen einladen.
Vier parallele Breakout-Sessions mit abschließender gemeinsamer Diskussion:
Im ersten umfassenden Teil werden die Kernbotschaften der jeweiligen Schaufenster zu Partizipation & Akzeptanz anhand von Poster-Präsentationen lebendig vorgestellt. Im Fokus stehen hier die zentralen Erkenntnisse jedes Schaufensters nach dreijähriger Forschung und Praxisversuchen. Anschließend rundet ein Einblick in die Arbeiten des Synthesefelds Partizipation & Akzeptanz der SINTEG-übergreifenden Ergebnissynthese ab. Die Ergebnissynthese bereitet die Ergebnisse aller fünf Schaufenster in Form von Schaufenster-übergreifenden Learnings und Blaupausen auf.
Entsprechend lokaler Gegebenheiten der Schaufenster-Fokus haben die SINTEG Schaufenster vielfältige Beteiligungsformate in die Praxis umgesetzt. Diese Formate sollen in der Session „Learnings zu Beteiligungsformaten für die Energiewende im Austausch“ vorgestellt und diskutiert werden. Dabei wird unter anderem herausgearbeitet, was einzelne Schaufenster Ihrem Verständnis von Partizipation & Akzeptanz zu Grunde gelegt haben und wie sich daraus passgenaue Beteiligungsformate entwickeln ließen. Die Session legt einen besonderen Fokus auf die Schaufenster enera und C/sells.
Energiewende live und vor Ort – die in den Schaufenstern entwickelten Live-Formate wie „Roadshow“ und „besuchbare Orte“ werden in dieser Session vorgestellt und diskutiert. Besonderes Augenmerk wird auf den direkten Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern gelegt und welche übergreifenden Erkenntnisse sich aus den diversen Schaufensteransätzen ergeben.
Viele der Schaufensteraktivitäten im Bereich Partizipation & Akzeptanz wurden sozialwissenschaftlich begleitet, in der Hoffnung neue Erkenntnisse über die Stellhebel von Akzeptanz der Energiewende abzuleiten und die Rolle von Partizipation besser zu verstehen. Welche Aktivitäten wurden in den Schaufensterprojekten konkret umgesetzt, welche Modelle lagen diesen zu Grunde und welche Ergebnisse lassen sich daraus ableiten? Welche Handlungsempfehlungen leiten sich daraus ab? Diese und weitere Fragen werden in dieser Session beantwortet und diskutiert.
SINTEG demonstriert Anwendungsfälle für intelligente Messsysteme und moderne Messeinrichtungen und macht deren Potenzial als Enabler für das dezentrale, regenerative Energiesystem der Zukunft nutzbar. Voraussetzung hierfür ist die Gewährleistung einer hinreichenden Datensicherheit. Darüber hinaus zeigt SINTEG, wie im elektrischen Energiesystem digitale Mehrwertdienste entstehen und die bisherige Logik umkehren können: Energiedaten als Ermöglicher für digitale Wertschöpfung und neue Geschäftsmodelle.
Entlang der digitalen Wertschöpfungskette der Energiewirtschaft werden in der Session Digitalisierung verschiedene Projektergebnisse und Erfahrungen aus den SINTEG-Schaufenstern vorgestellt und diskutiert. Beginnend beim Aufbau digitaler Infrastruktur führt die Session über Datentransport und Security, sowie Plattform- „Ökosysteme“ zu konkret entwickelten datenbasierten Mehrwertdiensten und Geschäftsmodellen. Ein abwechslungsreiches Setting aus Speed-Pitches und kurzen Demos wird abgerundet durch eine moderierte Podiumsdiskussion.
Werner Beba, Sprecher SINTEG-Koordinatoren
Werner Beba, Sprecher SINTEG-Koordinatoren
Ralf Sitte, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
SINTEG zeigt, wie und wo technische Last‐ und Erzeugungsverschiebungspotenziale sowie Potenziale der Sektorkopplung aktiviert werden können, um als Flexibilitäten im Energiesystem zur Verfügung zu stehen. Der besondere Fokus liegt auf industriellen und gewerblichen Flexibilitäten sowie smarten Quartieren.
Zudem werden in SINTEG Anwendungen der Sektorkopplung modellhaft erprobt, bei denen (überschüssiger) regenerativ erzeugter Strom für den Wärmemarkt, den Verkehrssektor oder die Industrie nutzbar gemacht wird. Innovative Technologien wie Power‐to‐Heat, Power‐to‐Gas oder Power‐to‐X sind folglich Schlüsseltechnologien für die Flexibilisierung und Systemintegration, aber auch für die nächste Phase der Energiewende mit einem deutlich höheren Anteil erneuerbarer Energien. Neben der technischen Aktivierung schließt dies auch das strukturierte Vorgehen zur Ermöglichung der Teilnahme bei den Anbietern ebenso wie bei den nachfragenden Netzbetreibern ein. So wird aus der Strom‐ eine Energiewende, die alle Lebensbereiche umfasst.
Vier parallele Breakout-Sessions:
In dieser Breakout-Session wenden wir uns den Möglichkeiten der Flexibilisierung und der Sektorkopplung in privaten Haushalten und dem Gewerbe zu. Denn nicht nur (Groß-)industrielle Flexibilität und Sektorkopplung spielen eine Rolle bei der Synchronisierung von Verbrauch und Erzeugung und der Dekarbonisierung, sondern jede mögliche steuerbare Einheit – so wie in unserer Gesellschaft jedes Individuum seinen eigenen Beitrag zum Schutz des Klimas leisten kann. Dabei werden in dieser Session verschiedene Konzepte und technische Möglichkeiten von flexiblen Stromtarifen für Haushaltskunden über häusliche Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung bis zu Smart Building und Power-to-Heat für Flexibilität im Gebäudebestand beleuchtet.
In diesem Block werden in Form von Speed-Pitches verschiedene technische Lösungen, meist flexibler Anwendungsmöglichkeiten, der Sektorkopplung und von Speichertechnologien gezeigt. Die Sektorkopplungstechnologien in dieser Vortragsreihe bilden eine anschauliche Palette der Power-to-Heat, Power-to-Gas und Power-to-X-Anwendungen ab. Zudem werden Flexibilisierungen in der Metallindustrie, der Landwirtschaft und der Trinkwasserversorgung aufgezeigt.
In dieser Session betrachten wir die bedarfsgerechte Flexibilisierung der Erzeugerseite und welche Systemdienstleistungen in Zukunft von Erneuerbaren-Energie-Anlagen und Speichertechnologien (und deren Kombination) erbracht werden können und müssen. Des Weiteren wird es einen Ausblick geben auf Systemdienstleistungen, die momentan noch gar nicht offiziell als solche definiert sind, sondern heutzutage auf der Erzeugerseite als Effekt der Trägheit von Synchrongeneratoren konventioneller Kraftwerke auftreten – die Momentanreserve.
Die vierte Breakout-Session weitet den Blick etwas und schaut auf der Makroebene auf Flexibilitäten und in welchen Bereichen diese zu finden sind. Welche Anwendungsfälle ergeben sich allgemein auf der Erzeuger- sowie Verbraucherseite und wie sind diese Lastverschiebungspotenziale ökonomisch zu bewerten. Zudem wird es Abschätzungen geben, wie groß die Rolle von Flexibilitäten in den kommenden Jahren in Norddeutschland sein wird.
Erstmalig demonstriert SINTEG in der Praxis marktliche Mechanismen („Flexibilitätsplattformen“) zur optimalen Flexibilitätsallokation zwischen Markt, System und Netz und erarbeitet konkrete Handlungsempfehlungen für die entsprechende Weiterentwicklung des regulatorischen Rahmens.
Vier parallele Breakout-Sessions:
Betrachtung des Spannungsfelds der optimalen Nutzung von Flexibilität. Notwendige Rahmenbedingungen und Prozesse für den Einsatz.
Einblicke in die in SINTEG entwickelten Flexibilitätsplattformen – Erfahrungen im Einsatz und Ableitung von Erkenntnissen für einen zukünftigen Markt für Flexibilität
Daten und Prognosen als Basis des Netzbetriebs und zur Planung des optimalen Einsatzes von Flexibilität
Diskussion der neuen Herausforderungen und Lösungen für den Einsatz von Flexibilität.
Mit SINTEG ist ein wichtiges Experimentier‐ und Demonstrationsfeld zur Erprobung der Machbarkeit der Energiewende und zur Innovationsförderung („Exportschlager Energiewende“) geschaffen worden, um Musterlösungen im nationalen wie internationalen Kontext zu erzeugen („Blaupause“). Gleichzeitig sollen aus den Projekten die notwendigen Erkenntnisse für die Weiterentwicklung des regulatorischen Rahmens gewonnen werden.
Hierfür hat die Bundesregierung eine Verordnung mit zeitlich befristeten „Experimentieroptionen“ beschlossen. Durch die SINTEG‐V erhielten die Schaufenster die Möglichkeit, neue Technologien, Verfahren und Geschäftsmodelle zu testen. Dadurch können Innovationen schneller vom Labor in den Praxistest und schließlich in den Markt gelangen. SINTEG steht aber auch für einen „Ökosystem"‐Ansatz in der Energieforschung mit großen, agilen, Wertschöpfungsstufen‐übergreifenden Partnernetzwerken, in denen alle relevanten Akteure gemeinsam die Lösungen für das intelligente Energiesystem der Zukunft in Praxisgroßtests erproben.
Vier parallele Breakout-Sessions:
Nach fast vier Jahren ist klar, dass die technologischen Lösungsansätze längst nicht alles sind, was bei SINTEG erarbeitet wurde: Aus Management und Betriebserfahrung der fünf SINTEG-Reallabore mit Hunderten Partnern und noch mehr Teilprojekten ergeben sich auch methodische Blaupausen, die wertvoll für zukünftige Energiewende-Großprojekte sind.
Flexibilität wird eine zunehmend wichtige Säule zur Systemintegration großer Mengen Erneuerbarer sein, stößt allerdings im geltenden Regulierungsrahmen teilweise auf Hürden. Daher ist mit der SINTEG-Verordnung erstmals eine „regulatorische Experimentierklausel“ zum Teil eines Energieforschungsprojekts gemacht worden. Welche Erfahrungen die Projektpartner mit der SINTEG-V gemacht haben und welche Lehren sich für das Design zukünftiger Reallabore ziehen lassen, diskutiert unser Expertenpanel.
SINTEG steht für einen Schaufenster-Ansatz in der Energieforschung mit großen, agilen, Wertschöpfungsstufen‐übergreifenden Partnernetzwerken, in denen alle relevanten Akteure gemeinsam die Lösungen für das intelligente Energiesystem der Zukunft erproben. Dabei hat sich über Bundesländer und Regionen hinweg ein guter Teil des „Who is Who“ der Energiewirtschaft zusammengefunden. So sind Netzwerke und Mehrwerte entstanden, die deutlich über den ursprünglichen Forschungsgegenstand hinausreichen.
Nicht erst in der Schlussphase von SINTEG beschäftigen sich die Schaufenster mit der Frage, was nach SINTEG kommt und wie die SINTEG-Ergebnisse optimal weitergenutzt werden können – durch die Entwicklung von Blaupausen und Musterlösungen, die die Energiewende auch andernorts voranbringen, durch den Fortbestand der Schaufensternetzwerke und durch die Verknüpfung mit neuen Projekten und Prozessen.
Christian Nabe, Navigant
fünf Schaufenster-Koordinatoren